Johann David Heinichen, geboren am 27. April 1683 in Krössuln, war Thomasschüler in Leipzig zur Zeit der Thomaskantoren Johann Schelle und Johann Kuhnau. Im Alter von 26 Jahren wurde er Hofkomponist in Zeitz, wo bald seine ersten Opern aufgeführt wurden. Von 1710 bis 1717 lebte er in Italien und konnte sich dort ausführlich mit dem italienischen Stil beschäftigen. Ab 1717 war er Kapellmeister am Hofe August des Starken in Dresden. Sein Schaffen umfasst Opern, Kantaten, Konzerte, Sinfonien und Kammermusiken. 1728 veröffentlichte er sein bedeutendes theoretisches Werk "Der Generalbaß in der Komposition". Als einer der berühmtesten Vertreter des deutschen Hochbarock starb Heinichen am 16. Juli 1729 in Dresden.
Die Autorschaft dieses kleinen, aber wunderschönen Konzerts für Oboe d'amore in G-Dur von Johann David Heinichen ist leider genauso unsicher wie die des Oboe d'amorekonzerts von Antonio Lotti (bfc 43).
Auch wenn auf dem Manuskript nur "N. N." vermerkt ist und die Tonsprache ehr nach der des Johann Friedrich Fasch (1688-1758) klingt, hatte einst der Bibliothekar der Fürst zu Bentheim-Tecklenburgischen Musikbibliothek in Rheda das Werk unter "Johann David Heinichen" katalogisiert.
Wie auch immer: Dieses Werk stellt eine sehr willkommene Bereicherung der eh so raren Literatur für Oboe d'amore dar.