Dies ist ein dreisätziges Oboenquartett (in der klassischen Besetzung "Oboe und Streichtrio").
Auf dem Titelblatt ist u.a. zu lesen: "del Signore W.Amadé Mozart". Natürlich ist dieses Werk vom "großen" mozartschem Oboenquartett entfernt, aber die Spielfreude, die geweckt wird, schien dem Consortium Classicum Anlaß genug, es aufzuführen und Ende 1998 auf CD zu bannen (allerdings in einer Fassung mit Klarinette).
Auf dem Titelblatt der Oboenstimme ist zu lesen:
"Quartetto a Oboe, Violine, Viola et Violoncello; Reiner 1828".
Auffallend ist, daß am linken unteren Rand der Seite mit einer anderen Handschrift vermerkt wurde: "di Mozart" (s.Bild unten*)
Über André Reiner war zum Zeitpunkt der Drucklegung nicht mehr bekannt, als daß er selbst Oboist
in der Herzoglich-Coburg-Gothaischen Hoftheater-Kapelle war und neben diesem Quartett noch andere
Kammermusiken und Konzerte für Oboe komponierte. (Im Programm-Zettelbuch der Theaterbibliothek ist folgender Eintrag zu finden: "Dienstag, 28. Juni 1831: Der Essighändler ..... Im Zwischenakt: Variationen für die Hoboe, componiert und vorgetragen vom Hofmusikus Reiner...")
Über eine Aufführung des Quartetts schreibt Klaus Niehörster im neusser feuilleton am 13.05. 2003:
"Der Hofmusikus André Reiner war eine Entdeckung des Abends. Denn sein Quartett für Oboe und Streichtrio F-Dur ist erst vor kurzer Zeit wieder ausgegraben worden und überrascht durch seinen Melodienreichtum und der nachgerade mozartischen heiteren Stimmung. Die geistige Nähe zu den großen Wiener Meistern ist mit Händen zu greifen..."
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Der Anfang des dritten Satz (Oboenstimme)
("di Mozart" ist auf dem Titelblatt der Oboenstimme vermerkt)